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Teampilot Boxis Erlebnisbericht: Durch's wilde Kirgistan

Thursday, 22 August 2013

UP-Teampilot Stefan hat unseren neuen Trango XLight2 einem Härtetest unterzogen: Auf seinem 14-tägigen Biwaktrip tausend Kilometer durch Kirgistan (wir berichteten) hat ihn der Leicht-Performance-Schirm perfekt unterstützt. Von seinen Abenteuern berichtet er hier:


Bereits am ersten Tag wurde klar, wie wichtig eine sorgfältige Planung ,eine perfekte Ausrüstung und ein ausreichender Wasservorrat bei der Tour sein würde! So mußte Urs dehydriert und mit einem kaputten Schuh zurück nach Dushanbe- auch ich hatte mit dem Wassermangel zu kämpfen und vergaß zu allem Übel noch das Handy im hohen Gras. Nachdem vorübergehend auch noch das Satellitentelefon streikte, kam es zu folgenschweren Mißverständnissen zwischen Urs und mir. Diese führten letztendlich dazu, daß mein langjähriger Partner Urs die Segel strich und drei Tage später mit der nächstbesten Maschine nach Hause flog. Dumm nur, daß Urs fast alle Landkarten im Gepäck hatte...

Meinen Entschluss, die Reise alleine fortzusetzen,fasste ich abends über dem Lichtermeer der Stadt Dushanbe.

Bereits am zweiten Tag gelang mir dann der erste Flug von über 100 km bei traumhaften Bedingungen. Die Orientierung entlang dem Rastttal war relativ einfach, erst ab der Grenze zu Kirgistan bei Jirgatol hatte ich eine grobe Karte dabei, die mich durch das wilde Pamir führen sollte. Der Talboden steigt hier zwischen 7000-ern stetig auf über 4500 m an und führte über die Schlüsselstelle der Reise,  einen Paß auf 5000 Metern. Diesen wollte ich auch ohne Steigeisen notfalls zu Fuss bewältigen,da mein Gepäck mit ca.16 kg plus mindestens 4 Litern Wasser für längere Strecken zu Fuß schon schwer genug erschien.

Der dritte Tag ,ich startete ausgeruht, bei optimalen Flugbedingungen und bester Laune. Der Flug über die schier endlose Fels-und Gletscherlandschaft sollte zu einem meiner großartigsten Flugerlebnisse werden.Immer höher wurden die Berge, die Wolkenbasis und immer höher meine Flughöhe- bis in Höhen über 6500 m und  insgesamt 230 km weit trug mich die Thermik an diesem Tag. Kurz vor dem Kokuibel-Paß hatte ich schon zweimal die Füße aus dem Gurtzeug herausgenommen, doch es ging immer noch weiter! Bis über die Schlüsselstelle hinüber und noch weit ins Hochtal am Kara-Kul-See.

Auf den Abend alleine in meinem Zelt,sehr zufrieden und berauscht von dem irren Flug, aber doch auch sehr einsam, folgten Tage im Sturm und im Regen,die mein Material und mein Gemüt strapazierten. Das Wetter besserte sich und so ging es auch fliegerisch wieder gut voran- einzig ein kurzer Schlenker weg von der geplanten Route brachte kurzzeitig das "Bodenpersonal" zuhause ins Schwitzen.

Wieder auf Kurs, gelang mir ein weiterer langer Flug ab dem  Chatyr-Kul-See entlang der  150 km langen Bergkette Chrebet Atbasi. Auch die immer wieder unglaubliche Gastfreundschaft der Einheimischen tat sehr gut.Ich teilte die Musik auf meinem MP3 Player mit Ihnen und sie mit mir Ihre Jurte und ihr Essen,so dass die gut 2 Wochen dauernde Reise über 1000 km gespickt mit intensiven Erlebnissen war und trotz der anfänglich wiedrigen Umstände ein perfektes Ende mit Landung am  Strand des türkisblauen Issyk-Kulsee fand.

Wieder zuhause,mit 9kg  weniger auf der Waage und voll mit tollen Erinnerungen, mache ich mich jetzt daran, die 170 Gigabyte Filmmaterial meiner beiden GoPro-Kameras zu sortieren und einen Film- und Fotovortrag  zusammenzustellen, zu dem ich Euch schon jetzt ab Herbst einladen möchte.

Danke an euch alle, die Ihr mir Eure Wünsche und Gedanken geschickt habt, Ihr habt entscheidend zum Gelingen der Reise beigetragen, mich ermutigt und mir das Gefühl gegeben, doch nicht alleine unterwegs zu sein!

Bis bald

boxi

Unten findet ihr ein Paar Fotos von meine GoPros, hier Bildlegende:

1: große Flussquerung am Eingang ins Pamir nähe Jirgatol

2: Flußquerung kurz vor der Tadschikistan/Kirgistan Grenze im Pamir- am 4.Tag

3: eine nette Familie in einer Jurte

4: Querung von der Chrebet Atbasi Kette zurm Gebirge bei Naryn

5: eine nette Familie nähe Naryn

6: Rinderschädel am Pamir Highway

7: Pamir Halbwüste nähe Pamir Highway- nach Landung 4. Tag

8: das Ziel am Yssyk Kyl See- Tag 14


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